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    Die Grüne Woche 2018 und der Protest von Jungbauern auf regional-saisonal.de


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    Die Grüne Woche 2018 und der Protest von Jungbauern

    ein Blogeintrag vom 22. Januar 2018

    Elisabeth Freesen auf ihrem Trecker

    Mit ihren Traktoren sind sie in die Bundeshauptstadt gekommen. Eine Gruppe von Jungbauern aus Verden und Ostfriesland protestiert gegen das System der Agrarindustrie. Denn familiär geführte Bauernhöfe haben es in Deutschland immer schwerer, rentabel zu arbeiten und dabei auch noch nachhaltig zu wirtschaften. Jährlich sinkt die Zahl der kleineren Betriebe (unter 100 ha Fläche) um zwei bis drei Prozent, während die Zahl der großen Betriebe wächst. Anders ausgedrückt: 12% der Betriebe (mehr als 100 ha) wirtschaften auf 57% der landwirtschaftlichen Fläche (Stand: 2014, Quelle: Deutscher Bauernverband).

    Die Jungbauern fordern daher ein Umdenken nicht nur bei den Konsumenten, sondern auch bei der Gemeinsamen EU-Agrarpolitik (GAP) für die Zeit nach 2020. Deren Eckpunkte werden derzeit verhandelt. Elisabeth Freesen, Bäuerin aus Verden (s. Foto): «Die Berliner Agrarpolitik ist passiv und agiert planlos. Sie schafft keine langfristigen Rahmenbedingungen für uns Bäuerinnen und Bauern, sondern hat vor allem steigende Exporte von Lebensmitteln und die Profite der Agrarindustrie im Sinn.»

    Grüne Woche 2018

    Die Proteste fanden anlässlich der am 17. Januar 2018 eröffneten Grünen Woche in Berlin statt, die noch bis zum 28. Januar 2018 für Besucher geöffnet ist. Dort findet sich direkt am Angang Süd die Halle «Bio – Mehr Platz für Leben». Hier informieren die Anbauverbände Bioland, Naturland und Demeter über ihre Richtlinien. Auch ein Bio-Supermarkt (Bio Company) und verschiedene Erzeuger – wie die Gläserne Molkerei, die Biomanufaktur Havelland und das Ökodorf Brodowin – sind mit eigenen Ständen vertreten. Stärken kann man sich bei der Berliner Kaffeerösterei mit einem Regelwald-Kaffee oder einer Flasche Apfelsaft von Ostmost, der aus alten Apfelsorten von Streuobstwiesen erzeugt wird.

    Auch zu empfehlen ist ein Stückchen weiter die Halle «Eine Welt ohne Hunger ist möglich – mit fairem Einkauf und fairer Produktion». Dort informiert das Bundes­ministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) mit Partnern aus Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft zu Themen wie Nahrungsmittel­anbau, Hunger und Ernährungssicherung. Einen Schwerpunkt bilden zwei interaktive Ausstellungen zu Baumwolle und Kakao, die zum Nachdenken anregen sollen.

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